Jenny Karl darf nicht zur Europameisterschaft

 

Auf dem Weg zu Olympia, muss Jenny Karl eine weitere sehr umstrittene Entscheidung des Bundestrainers hinnehmen.

Am Samstag Abend nominierte der Damen Bundestrainer Heide Wollert aus Halle für die EM in der Gewichtsklasse bis 78 Kg, obwohl Jenny gegenüber ihrer Konkurrentin in der Olympia Rangliste weiter Vorne steht.

Der Rangliste nach, bei der Jenny auf einem Qualifikationsplatz für Olympia steht, wäre Jenny bei einer Teilnahme so gut wie sicher in Peking gewesen, da ihre ärgste Konkurrentin, Claudia Zwiers aus Holland eine schwerere Knieverletzung hat.

Die dahinter stehenden Athletinnen müssten schon ins Finale kommen, um sich noch für Peking zu qualifizieren, was eher unwahrscheinlich ist..

So muss nun Heide Wollert eine Medaille holen, will sie in der Rangliste unsere Jenny noch überholen und sich somit noch für Peking qualifizieren.

Das hinterlässt einen faden Beigeschmack, wenn man innerhalb des DJB seine eigenen Athletinnen gegeneinander aufwiegelt.

 

Nach einer Innenbandverletzung ende Februar konnte Jenny an den letzten zwei Weltcup Turniere nicht mehr teilnehmen und hat dennoch ihren Qualifikationsplatz behaupten können.

Sie arbeitete sich wieder mit täglicher Krankengymnastik heran, damit sie den letzten Vorbereitungslehrgang voll durchhalten konnte, was letzte Woche auch geschah.

Trotzdem sie nun ihr Knie auf dem Lehrgang wieder voll belasten konnte wird ihr nun eine weitere Gelegenheit genommen, sich für Peking zu qualifizieren.

Schon im letzten Sommer bekam Heide Wollert für die Weltmeisterschaften ganz überraschend den Vorzug vor Jenny Karl, obwohl sie vorher noch kein einziges Weltcup Turnier – 78 kg gekämpft hatte.

Heide Wollert schied nach dem ersten Kampf aus.

Danach hieß es, wer in der Rangliste vorne ist, wird nominiert.

Nach Ablauf der Weltcup Serie, steht nun Jenny klar vor Heide Wollert, und wird wieder nicht berücksichtigt, obwohl ihr versprochen wurde, wenn sie den Lehrgang durchhält, darf sie zur EM.

 

„Ich bin mir sicher, Jenny wäre schon längst durch, wenn sie die WM und EM hätte kämpfen dürfen. Ich kann nicht nachvollziehen, wie der DJB einen so wichtigen Olympia – Platz aufs Spiel setzt.  Jenny ist eine so verdiente Sportlerin des DJB in den letzten 8 Jahren gewesen, dass sie diese Vorgehensweise nicht verdient hat, besonders wenn man noch die Dramatik der letzten Olympia – Qualifikation vor Augen hat, die Jenny 2004 miterleben musste“, kommentiert ein enttäuschter Trainer Siegbert Geuder.

Jenny wurde 2004 im letzten Weltcup – Turnier von ihrer Kontrahentin Uta Kühnen in der Rangliste noch überholt.

Danach durfte Jenny zur EM fahren und wurde Europameisterin.

 

Eine Hoffnung aber gibt es noch für Jenny.

Sollte Heide Wollert keine Medaille holen auf der EM, dann würde die Athletin nach Peking fahren, die in der Rangliste Vorne stehen würde, und dies ist nun mal Jenny Karl.

Dieses Versprechen machte der Bundestrainer vor der gesamten Mannschaft.

Hoffentlich erinnert er sich nach der EM auch noch daran

 

 

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