Weitere Mannschaften ziehen sich aus Judo Bundesliga zurück
Wohin wird der Weg der aktuellen Judo-Bundesliga noch führen?
Aktuell hat der frühere Seriensieger, TSV-München-Großhadern seine beiden Bundesliga Mannschaften (Männer und Frauen) zurückgezogen und der Judo-Bundesliga den Rücken gekehrt.
Zu aufwendige Auflagen des DJB, zu hohe Kosten - alles zu Lasten der eigenen Vereinsmitglieder und vor allem der Jugend.
Gründe, warum auch Kim-Chi Wiesbaden (Deutscher Vizemeister 2010) schon 2013 der 1. Bundesliga den Rücken gekehrt hat und seit dem nur noch mit vereinseigenen Nachwuchsathletinnen in der 2. Bundesliga kämpft.
Neben München Großhadern haben aktuell auch der KSV-Esslingen und PSV-Weimar ihre Mannschaften aus der Frauen Bundesliga zurück gezogen.
Wäre Spremberg nicht als Aufrücker in die 2. Frauen-Bundesliga Nord aufgerückt, würde es keine einzige Mannschaft mehr aus dem Osten (neue Bundesländer) in der Frauen Judo-Bundesliga geben (1. + 2.Liga).
Gerade im Frauenbereich, ziehen sich immer mehr Leistungsorientierte Großvereine aus der Bundesliga zurück. Vereine wie München-Großhadern, Esslingen, Potsdam, Leipzig, Berlin, Brandenburg, Rüsselsheim und Osnabrück, die alle tolle Nachwuchsarbeit leisten und hervorragende Leistungsträger für den DJB hervorbringen, haben keine Lust mehr auf (Frauen-)Bundesliga.
Da muss doch allen Beteiligten irgend wann mal ein Licht aufgehen und ein "Weiter so" kann/darf es nicht mehr geben.
Jedes Jahr wird eine sogenannte "Bundesliga-Reform" angepriesen, die aber leider keine wirkliche Reform ist sondern lediglich versucht wird, ein Loch zu stopfen, während zwei neue Löcher sich auftun.
Was das Liga-Geschehen im Deutschen Judo-Bund angeht, bedarf es endlich einer echten Reform, bei der man auch mal unangenehme Entscheidungen treffen muss.
Eine Liga, die unabhängig von den Olympia-Athleten ist, - die eine gute Nachwuchsförderung zur Pflicht für alle Bundesliga-Vereine machen muss (könnte somit auch den Deutschen Jugendpokal stärken, deren Teilnehmer ebenfalls von Jahr zu Jahr nachlassen) und somit die regionale Identifikation eines Bundesliga-Teams stärkt, mit einer wirklichen Vereinsmannschaft und keiner Retorten-Mannschaften, die sich 4x im Jahr zum Kampftag treffen, deren Athleten aus ganz Europa zusammen gekauft werden.
Maßnahmen, die sehr wahrscheinlich das Niveau der Judo-Bundesliga senken wird, aber eine Nachhaltige Nachwuchsförderung mit sich bringen wird. Geld, das aktuell in teure Olympia-Athleten und Top-Stars aus dem Ausland investiert wird, würde zukünftig in eine sinnvolle und nachhaltige Nachwuchsförderung gesteckt werden, weil ohne eigene Bundesliga-Athleten aus dem eigenen Verein sollte man keine Bundesliga-Mannschaft mehr stellen dürfen.
Aktuell würde sich die Bundesliga-Landkarte in Deutschland sicherlich stark verändern, langfristig würden aber Vereine mit guter Nachwuchsarbeit und somit Vereine wie München, Leipzig und Potsdam wieder ins Bundesliga-Boot zurückfinden.
Vereine und deren Stützpunkte, auf die der DJB aktuell setzt, wenn er Athleten für Olympia braucht und aufbauen will.
Solche Vereine dürfen in einer Bundesliga nicht fehlen, will man nachhaltig irgendwann mal medienwirksam auftreten wollen und vor allem Sponsoren für unsere Sportart gewinnen.