S.Geuder, 11.06.2017

Der HJV tagte in Neuhof.

HJV-Mitgliederversammlung

Heute fand die Mitgliederversammlung des Hessischen Judoverbandes in Neuhof statt.
Die Anzahl der teilnehmenden Vereine wird immer kleiner. Wer will sich auch noch diese Unendlich-Sitzungen antun mit nahezu 100 Anträgen. Aber nicht nur die Vereine glänzten mit Abwesenheit, auch vom Vorstand glänzten die meisten Mitglieder mit Abwesenheit.
Eine mangelhafte Versammlungsleitung/Führung durch den Präsidenten Willi Moritz, gab dann sein Übriges dazu.

Von den eingereichten 88 Anträgen wurden am Ende nur eine Handvoll Anträge beschlossen, alles andere wurde zurückgezogen oder wurde nicht zugelassen.
So auch der Antrag zur Abwahl des Jugendwartes Herr Himmler, obwohl er vom Vorstand geprüft und schon auf die Tagesordnung gesetzt wurde. Es ist schon erstaunlich, dass man sich noch nicht einmal dafür interessiert, welche Vergehen des Herr Himmler zu einem solchen Antrag eigentlich führten.

Abgelehnt wurde der Antrag auf Einführung eines Leistungssport-Strukturplans für den HJV. Es sollte eine Grundsatzdiskussion geführt werden, ob der HJV weiterhin nur die Großvereine finanziell bei der Nachwuchsförderung unterstützen will oder eigentlich für alle Vereine die Verantwortung trägt.
Am Ende stimmten 129 – 120 Stimmen gegen einen neuen Strukturplan, den die Jugendversammlung noch mit großer Mehrheit zugestimmt hatte. Eine Ohrfeige für alle engagierten Vereine, die im Nachwuchsbereich gute Arbeit leisten, aber in Zukunft auch weiterhin das Nachsehen gegenüber den Großvereinen haben werden. Wenn man jedoch nicht zu einer solchen Versammlung geht, darf man sich später auch nicht über das Ergebnis beschweren. Heute wäre die Möglichkeit gewesen, etwas zu verändern. Die Chance ist erneut vertan.

Nach dem Ablehnen von neuen Strukturen, stimmte man jedoch einer Aufstockung der Landestrainerstelle von einer halben auf eine volle Stelle zu. Wie diese Stelle jedoch mit Arbeit gefüllt werden soll, dazu müsse man sich erst mal Gedanken über Strukturen machen, - genau über diese Strukturen, die man einen Antrag vorher abgelehnt hatte. Im HJV muss man nicht alles verstehen.
In dieser Diskussion empörte sich der Vizepräsident Leistungssport (Herr Gotta) darüber, dass in einer Mitgliederversammlung keine Personalpolitik betrieben werden dürfe, was eindeutig in der Kompetenz des Präsidiums läge und nicht einer Mitgliederversammlung. Sollte diesem Antrag durch die Mitgliederversammlung zugestimmt werden, würde er sofort von seinem Amt zurücktreten. Nach Abschluss der Diskussion wurde der Antrag dann beschlossen. Der Vizepräsident Leistungssport ist dann aber in der Mittagspause bereits nach Hause gegangen – von seinem Rücktritt wollte er dann wohl nichts mehr wissen.

Ein Beschluss war dann doch noch erwähnenswert. So wurde beschlossen, dass es noch in diesem Jahr eine Kommission geben soll, die für den Bereich des Hessischen Judoverbandes eigene Sonderregeln für den Nachwuchsbereich erstellen soll, die dann im Januar 2018 auf der HJV Jugendversammlung beschlossen werden und im neuen Jahr für den HJV gelten sollen. Es wäre lobenswert, würde dieser Beschluss wenigstens in die Wirklichkeit umgesetzt werden.

Fazit: Viele Vereine, die bei Meisterschaften mit ihren Kindern am Wochenende unterwegs sind und sich für den Judosport engagieren, sind leider nie auf den Versammlungen zu sehen. So wird es nie im HJV eine Änderung der sportlichen Situation geben, die im Sinne dieser Vereine und der wettkampfbegeisterten Kinder sein wird. So entscheiden andere Vereine über die Zukunft unseres Wettkampfsportes, die selber so gut wie nie mit Athleten auf Reisen sind. Eigentlich schade.