S.Geuder, 23.10.2015

Kim-Chi verbringt Vormittag mit Flüchtlingskindern, weitere Aktionen sind geplant!

Judo-Club Kim-Chi Wiesbaden im Kohlhecker Flüchtlingsheim aktiv:
Sport als Integrationshilfe!

Einen Vormittag unbeschwert toben, ringen und raufen dürfen. Unter diesem Motto machte sich Kim-Chi Wiesbaden, mit Unterstützung der Sportkreis Jugend Wiesbaden, auf zum Flüchtlings-Erstaufnahmelager ins Simeonhaus nach Wiesbaden-Kohlheck.

Kim-Chi Wiesbaden wurde bereits vor 4 Jahren von der Sportjugend Hessen für sein besonderes Engagement in den Wiesbadener Grundschulen bei der Arbeit mit Kindern aus sozial schwachen Familien und mit Migrationshintergrund ausgezeichnet.
Der Verein darf sich seitdem mit dem Prädikat „Stützpunktverein: Integration durch Sport“ schmücken.
Um hier in der momentanen Situation nun außerhalb der „normalen Vereinsarbeit“ ein Zeichen zu setzen und Integrationsarbeit dort zu leisten, wo sie am notwendigsten und wirkungsvollsten ist, ist das Erstaufnahmelager für Flüchtlinge im Simeonhaus in Kohlheck in unseren Fokus gerückt.
Zuerst schien die Idee und das Vorhaben daran zu scheitern, dass man von Behördenseite selber ein Angebot dieser Art im Lager direkt nicht zulassen dürfe. Davon ließ sich der Initiator Laurent Schmidt (hauptamtlicher Trainer von Kim-Chi Wiesbaden und Jugendwart des Sportkreises Wiesbaden) aber nicht abhalten und fragte kurzerhand bei der direkt benachbarten Freien Christlichen Schule an, ob man Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt bekäme für eine solche Aktion. Die Antwort kam prompt: Dies sollte überhaupt kein Problem darstellen! Daher an dieser Stelle ein großes Dankeschön an deren Schulleitung, die dies völlig unbürokratisch möglich machte.
So machte sich Laurent Schmidt unterstützt von engagierten Judokindern des Kim-Chi Wiesbaden und einigen Judomatten unterm Arm auf den Weg zum Flüchtlingslager, um den dortigen Kindern für einen Vormittag Abwechslung, sportliche Bewegung und Spaß zu vermitteln. Die Kinder bekamen einfache Judowürfe gezeigt und führten nach einfachen und fairen Regeln kleine Spiele durch, die den natürlichen Bewegungsdrang der Kinder mit raufen und ringen unterstützten.
Angeleitet hat sie dabei auch unsere erfolgreiche Bundesliga-Athletin Dunja Khabbazeh. Dunja kommt selber aus der syrischen Stadt Aleppo und kann nicht nur die Sprache der meisten Flüchtlinge und diente somit als Dolmetscherin, sondern kann mehr als jeder Andere sich in die Lage der Kinder versetzen. Dunja ist zudem ein Paradebeispiel für Integration und dafür, welch wichtige Aufgabe der Sport bei der Integration übernehmen kann. Dunja ist ein fester Bestandteil in unserem Damen-Bundesliga Team des Vereins und konnte bei den Deutschen Einzelmeisterschaften bereits Medaillen gewinnen.

Für alle Beteiligten, war es eine tolle Sache und nicht nur die Flüchtlingskinder hatten einen großen Spaß, auch unsere Judokinder vom Kim-Chi Wiesbaden, die als Helfer dabei waren, haben eine Menge dazu gelernt. Auch in dieser Hinsicht wurde hier Integrationsarbeit geleistet, um das Verständnis bei unseren Kindern für die Situation der Flüchtlingskinder zu fördern. Eine bessere Integrationsarbeit kann es gar nicht geben, und dies schafft nur der Sport.

Integration durch Sport

Die Vielzahl an unterschiedlichen Lebensarten, Traditionen und Werten bereichern unseren Alltag, stellen aber auch eine gesellschaftliche Herausforderung dar. Der Sport bietet viele Möglichkeiten sich dieser Herausforderung zu stellen. Menschen aller Altersstufen, verschiedener Herkunft, Religion und unterschiedlichem sozialem Status treffen sich beim Sport in Mannschaften, beim Training, Wettkämpfen und geselligen Aktivitäten der Vereine.
Diese gemeinsamen Erlebnisse von Erfolg, Niederlagen oder Emotionen schaffen schnell ein Gefühl der Verbundenheit. Einheitlich definierte und für alle geltende Regeln und Normen bilden die stabile Basis für ein vorurteilsfreies, von Toleranz und Akzeptanz getragenes, faires Sporttreiben.

Ein Dankeschön an weitere Unterstützer dieser Aktion: dem Deutschen Judobund, dem Sportamt Wiesbaden, dem Stadtjugendring und der Sportjugend Hessen, die kleine Geschenke für die Flüchtlingskinder zur Verfügung stellten, die am Ende des Vormittags an die Kinder verteilt werden konnten.

In Zukunft sind weitere Aktionen geplant. Mit der Freien Christlichen Schule wurde nicht nur ein neuer Partner für Kim-Chi-Wiesbaden gewonnen, sondern unsere Kooperation mit dieser Schule soll zukünftig ein Judo-Training für unsere Flüchtlingskinder des benachbarten Flüchtlingslagers ermöglichen, wo die Kinder jede Woche kostenlos zum Judotraining kommen können.
Die Kinder in den Flüchtlingsheimen brauchen Bewegung und Abwechslung im Alltag.
Wenn wir dazu einen kleinen Beitrag leisten können, freuen wir uns darüber, der JC Kim-Chi Wiesbaden, als Stützpunkt Verein für "Integration durch Sport".

Fotogalerie: Training mit Flüchtlingen

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