Sensationelle Mädels holen 4 Titel, 8 Medaillen und 9 Platzierungen
Die Jungs hatten am Vortag mit drei Titel die Messlatte gewaltig hoch gelegt, weshalb sich die Mädels natürlich nicht lumpen ließen, noch eins drauf zu setzen.
Mit 9 Mädels zur Südwest Deutschen angereist, standen am Ende 7 Mädels in 7 unterschiedlichen Gewichtsklassen im Finale.
Was soll man zu so einer Leistung noch sagen - einfach sagenhaft gut unsere jungen Damen.
Am Ende wurden es 4 Titel und 3 Vizemeisterschaften, wobei Sarah Birkigt ganz klar von den Kampfrichtern ein möglicher Titel geklaut wurde.
Wegen angeblichen Nasenbluten wurde sie dreimal behandelt und deshalb disqualifiziert - nur dass Sarah gar kein Nasenbluten mehr hatte. Lediglich beim ersten Mal wurde sie wegen Nasenbluten behandelt und alle anwesenden Trainer am Mattenrand haben gesehen, dass sie danach KEIN Nasenbluten mehr hatte, nur die Kampfrichter nicht.
Sie hatten sich beim dritten Mal noch nicht einmal bemüht, nachzuschauen, ob es wirklich noch blutete, sondern gleich den Kampf beendet.
Skandal ist hier noch milde ausgedrückt.
Einen wirklich spannenden Finalkampf zweier engagierter Athletinnen auf eine solche Art und Weise zu entscheiden ist nicht nur fragwürdig, sondern hier muss man den Kampfrichtern jegliches Fingerspitzengefühl absprechen.
So wird unser Sport leider immer öfters nicht durch die engagierten Athleten entschieden, sondern immer häufiger durch mehr als fragwürdige Kampfrichterentscheidungen.
Im Sinne des Sports ist dies sicherlich nicht.
Genauso spektakulär war das Halbfinale unserer beiden Sportlerinnen bis 63 Kg, was ebenfalls durch merkwürdige Kampfrichterentscheidungen fast entschieden wurde.
Strafen über Strafen, wo es keine gab.
Wollen wir Strafen sehen oder Judo?
Die Jugendlichen haben sich wenigstens bemüht den Zuschauern Judo zu zeigen.
Mit der Zeit wird es langweilig, sich über Kampfrichterentscheidungen aufzuregen - widmen wir uns lieber dem tollen Judo unserer Athleten.
Maeva Franc zeigte heute ihren besten Wettkampf, den sie jemals auf einem Turnier zeigte.
Nach zwei tollen Siegen in der Hauptrunde, musste sie sich im Halbfinale gegen ihre Vereinskameradin Sabrina Borrelli bis 63 Kg geschlagen geben.
Um Platz drei verlor sie ein wenig den Faden und musste den Kampf verloren geben, gegen eine Gegnerin, die sie im ersten Kampf schon einmal heute besiegen konnte.
Schade, sie hätte den dritten Platz verdient gehabt, weil sie in den letzten Wochen toll trainiert hat.
Das war erst der Anfang für Maeva, denn der heutige Wettkampf muss ihr Mut machen für weitere Erfolge.
Einen beherzten Wettkampf lieferte auch Isabella Pflug, die vom Gewicht her ihren Gegnerinnen noch immer unterlegen ist.
Das macht sich dann auch im Kampf bemerkbar, kann sie sich körperlich noch nicht wirklich durchsetzen.
Auch sie musste unter einer Kampfrichterentscheidung leiden, verlor einen Kampf durch Haltegriff, der nach 8 Sekunden wieder durch den Kampfrichter gelöst wurde. Nur leider lief die Zeit weiter bis 10 Sekunden und diesen, dann durch die Kampfrichter gegebenen Yuko, konnte sie nicht mehr aufholen.
Am Ende aber ein verdienter 3. Platz und ihre erste Medaille auf einer SWEM U15. Toll gemacht Isabella.
Kommen wir zu unseren Finalistinnen.
Die absolute Überraschung lieferte uns heute Julia Wittmann, die bis 44 Kg den Titel holen konnte.
Den Willen, immer gewinnen zu wollen und die einzige Chance im Kampf zu nutzen, die der Gegner einem bietet, hat sie heute gnadenlos ausgenutzt und verdient den Titel gewonnen.
Eine absolute Überraschung, aber absolut verdient.
Eine kämpferisch ebenso super Vorstellung zeigte Paula Korn.
Sie ist absoluter Trainingsweltmeister. Wie sie sich in jedem Training reinhängt und jedes Training eine absolute Top-Leistung zeigt, hat sie nun auch mal im Wettkampf geliefert.
Im Finale war sie leider einmal unachtsam und verlor ihre Taktik, was die Gegnerin wiederum gnadenlos ausnutzte und zum Titel reichte.
Tolle Vorstellung von Paula, das Lust auf mehr macht.
Über Sarah Birkigt ihr Finale haben wir ja bereits berichtet. Ihre Vorstellung heute war einfach wieder nur glanzvoll.
Ein Finale auf diese Art und Weise zu verlieren ist nicht nur bitter, sondern sie wird daraus lernen und dieser Lernprozess ist völlig okay bei einer 12-jährigen, die dieses Jahr nur Traumergebnisse geliefert hat.
Ebenfalls Vizemeister wurde Benita Metz bis 57 Kg.
Konsequentes Judo bis zum Finale, wo sie leider etwas den Faden verloren hatte.
Ihre Gegnerin war aber auch keine schlechte, die bis zum Finale ebenfalls tolles Judo zeigte und schon bei den DJB Sichtungsturnieren erfolgreich war.
Also, keine Schande für Benita, sondern ein toller Vizemeister im Südwesten. Dafür, dass sie gerade erst die Gewichtsklasse gewechselt hat, war das eine tolle Vorstellung.
Dass sie im Boden unbesiegbar ist, bewies einmal mehr Sara Pulfer (bis 52 Kg).
Unglaublich, wie sie ihre Gegnerinnen mit einer Chance sofort zum Aufgeben zwingt.
So war ihr der Titel nicht zu nehmen und das völlig verdient.
Erbarmungslos mit ihren Gegnerinnen auch Martina Youssef, die alle ihre Kämpfe vorzeitig gewinnen konnte. Egal ob im Boden oder Stand, einfach eine Augenweide, mit welcher Konsequenz Martina ihre Gegnerinnen attackiert.
Fast schon routinemäßig nahm Sabrina Borrelli ihren Titelgewinn bis 63 Kg zur Kenntnis.
Schon im letzten Jahr als jüngster Jahrgang Südwest-Meisterin, konnte sie erneut den Titel holen.
Dabei konnten Sabrina auch merkwürdige Kampfrichterentscheidungen nicht aus der Ruhe bringen.
Dann hat sie eben mehrmals Ippon geworfen in einem Kampf.
Gnadenlos effektiv - Sabrina - einfach nur gut.
Was soll man als Trainer zu so einer Leistung der Mädels sagen?
Unser Jugendkonzept im Verein ist einmalig und die Talentförderung optimal. Solche Leistungen sind das Resultat von gezielter Jugendarbeit und Talentförderung und die perfekte Zusammenarbeit eines Trainerstabs, der aus mehreren Trainern besteht. Nun bekommen wir im Sommer einen dritten hauptverantwortlichen Trainer dazu, und dies mit keiner Geringeren als der Deutschen Meisterin und Europacup-Siegerin Christiane Hofmann, die sich in den Dienst des Vereins stellen will und die Talentsichtung und -förderung mit voran treiben möchte.
Was für ein Gewinn des Vereins.
Unser Ziel wird es nun sein, diese Leistung nachhaltig zu bestätigen.
Ein dickes Kompliment an unsere Athleten - männlich wie weiblich.
Ein dickes Lob an unsere Eltern, die dieses Konzept unterstützen und selber sehr engagiert im Verein zum Gelingen beitragen.
Hier wächst etwas ganz Großes zusammen.
Fotos: Holger Birkigt
Fotogalerie: Südwestdeutsche Einzelmeisterschaften U15w 2015
Klicken Sie auf das erste Bild zum Vergrößern, dann blättern Sie mit LEERTASTE, < oder >.