TSV Abensberg zieht Mannschaft aus Bundesliga zurück
20 maliger Deutscher Meister zieht die Konsequenzen aus den neuen DJB Statuten.
Es war doch nur eine Frage der Zeit, wann so etwas auch bei den Männern mal passiert.
Bei den Frauen zogen sich in den letzten Jahren reihenweise die Top-Teams freiwillig aus der Bundesliga zurück.
Mehrfache Deutsche Meister wie Osnabrück, Elsdorf, Potsdam, Rüsselsheim, - sind nur einige Top-Vereine, die keine Nachhaltigkeit in der Bundesliga sahen.
Das Besinnen auf die eigene Jugendförderung rückt immer mehr in den Fokus der Vereine und das ist auch gut so.
Kim-Chi Wiesbaden hat ebenfalls 9 erfolgreiche Jahre in der ersten Bundesliga hinter sich (Deutscher Vizemeister 2010, 3.Plätze 2007, 2008, 2012) und ebenfalls im letzten Jahr den sportlichen Abstieg aus der 1.Bundesliga provoziert, um immer weiteren Forderungen des DJB auszuweichen, die immer mehr Geld kosten aber dem Verein keinen Nutzen mehr brachten.
Der sportliche Reiz der Judo Bundesliga muss seit Jahren in Frage gestellt werden, wenn kein Meister der 2. Liga mehr in die Erste Bundesliga aufsteigen möchte, wenn in der 2. Bundesliga Frauen Nord, nur noch 6 von 9 Mannschaften antreten wollen und der DJB sich veranlasst sah, auf der letzten DJB Mitgliederversammlung einen "Zwangsaufstieg" zu verabschieden, nur um die Anzahl der Mannschaften in der 1. Bundesliga zu sichern.
Ein solcher Zwangsaufstieg verstößt gegen jede Art der sportlichen Vernunft, wenn Mannschaften aus der 2. Liga gezwungen werden sollen in die 1. Bundesliga aufzusteigen, obwohl sie den sportlichen Aufstieg gar nicht geschafft haben. Ein Team, dass vielleicht gar nicht den Anforderungen (sportlich und finanziell) der 1. Liga gewachsen ist, wird zum "Zwangsaufstieg" verdonnert.
Etwas, was auch der TSV Abensberg zu Recht anmerkt.
So kann man eine Bundesliga nicht attraktiv vermarkten.
Ähnliche Probleme wie im Judo, haben auch die Ringer.
Deren Bundesliga-Vereine haben in der letzten Woche den Boykott angetreten und mit dem Verzicht von 13 der 14 Mannschaften auf eine Bundesliga Saison 2015 gedroht, wenn deren Spitzenverband nicht die Regularien ändern würde.
Die Sportlandschaft in Deutschland ist im Wandel und die Bundesligen in vielen Sportarten gefährdet.
Man darf nicht nur den Fokus alleine auf den Fußball legen, - es gibt auch noch andere Sportarten in Deutschland, die sehr attraktiv sind.
So aber wird das Interesse der Vereine an einer Bundesliga in ihrer Sportart aber immer weniger werden und die eine oder andere Sportart wird in naher Zukunft von der Bildfläche verschwinden.
Die Ausgliederung der Judo-Bundesliga aus dem DJB wäre eine Chance. Die Chance für die Vereine, die Bundesliga selbst zu gestalten und zu vermarkten, was nicht nur die Attraktivität der Bundesliga steigern würde sondern vor allem auch die Motivation der Vereine, sich dafür zu begeistern und etwas mitgestalten zu dürfen.
Auch für Kim-Chi Wiesbaden stand ein kompletter Rückzug wegen diesen DJB Statuten im Gespräch, - die Vereinsführung hat sich dann aber für den Nachwuchs entschieden, die zum Glück in der Bundesliga immer noch einen Anreiz sieht.
So wird auch Kim-Chi Wiesbaden neue Wege in der Bundesliga gehen und seinem Nachwuchs eine Chance geben sich irgend wann einmal für höhere Aufgaben zu empfehlen.
Vielleicht in einer neuen Judo-Bundesliga - einer Besseren.