S.Geuder, 23.11.2013

Jungs und Mädels werden Vizemeister
Kampfrichter stehlen den Jungs den möglichen Titel

Eigentlich musste man sich auf Südwest Ebene selten über Kampfrichter aufregen, aber was heute in Kobern abgelaufen ist, war wieder einmal nicht zu erklären.
Ob es daran lag, dass die Kampfrichter heute ihre nächst höhere Lizenzprüfung hatten oder ob sie einfach nur einen schlechten Tag hatten, aber dennoch dürfen solche eklatanten Entscheidungen einfach nicht passieren.
Beim Stand von 3-3 (27-27 Unterbewertung) im Finale ist es dann schließlich nicht egal, ob man vom Kampfrichter des Siegen betrogen wurde oder nicht.
Es war aber mal wieder nur das i-Tüpfelchen nach einer ganzen Reihe nicht nachvollziehbaren Wertungen und Bestrafungen, die sich durch den gesamten Wettkampftag zogen.
In die Liste der "Klassiker" unserer Kampfrichter reiht sich inzwischen der Ude-Garami ein.
Warum man den Unterschied zwischen einem Hebel (gehebelt wird das Ellenbogengelenk) und einer verbotenen Handlung (Schulterhebel) nicht kennt, ist einfach nicht nachvollziehbar.
Ich bringe erneut den Vorschlag, mal die Kampfrichter einen Lehrgang bei unseren Landestrainern in der Praxis absolvieren zu lassen oder solche Hebel mal an sich selber auszuprobieren, um es verstehen zu können, warum man sich am Mattenrand so aufregt.
Wir wollen aber nicht wieder und wieder uns nur über die Kampfrichterleistungen hier austauschen, sondern im Mittelpunkt standen unsere Athleten.

Die Mädels starteten locker mit einem 6-1 gegen Bad-Ems und einem 6-1 gegen Speyer.
Im Halbfinale traf man auf JC Schindhardt, das man mit 5-2 gewinnen konnte.
Im Finale traf man auf den Finalgegner der Hessenmeisterschaften, dem Bushido Wüstems.
Wie im Finale der Hessenmeisterschaften musste unser junges Team erneut die körperliche Überlegenheit des Gegners anerkennen, die dann auch verdient den Titel gewannen.
Im nächsten Jahr wird der Titel aber nur über unsere Mädels vergeben werden, da bin ich mir ganz sicher.
Eine tolle Leistung am Ende eines anstrengenden Wettkampfjahres, bei dem vor allem Nora Adams überzeugen konnte und alle Kämpfe gewann.

Die Jungs starteten gehandicapt in den Wettkampf.
Unser starker Gastkämpfer bis 37 Kg kam nicht zum Wettkampfort.
Gleich 4 Athleten waren wegen Krankheit erheblich geschwächt und so mussten heute alle an ihre Grenzen gehen, um das Ziel, erstmals eine Medaille auf den SWMM zu erkämpfen, in die Realität umzusetzen.
Mit einem verschlafenen 4-3 Sieg gegen Worms ging es in den Wettkampf. Nach einer Ansprache ans Team ging es dann wie geschmiert weiter. Ein 8-0 gegen Rodenbach und ein 6-1 gegen Dudweiler, brachte Platz Eins in der Vorrunde.
Im Halbfinale traf man auf den JJC Mendig. Ein nie gefährdeter 5-3 Sieg machte dann das Traumfinale perfekt. Die Neuauflage eines spannenden Hessenkrimis gegen den JC-Rüsselsheim.
Es ging schlecht los. Schnell lagen die Jungs mit 0-3 zurück, ehe dann Philip Neudecker erneut einen souveränen Kampf gegen Ian Störmer wieder mit vollem Punkt gewann. Nur noch 1-3. Danach machte einer unserer Jüngsten im Team, Paul Werner einen beherzten Kampf gegen den zwei Jahre älteren und viel erfahreneren Tim Börner und holte ein wichtiges Unentschieden heraus. Danach brillierte erneut Kai Haas (heute in Überragender Form) mit einem blitzsauberen Ippon gegen Markus Trippel und Frederik Meffert machte einen Sieg zum 3-3 (Unterbewertung 27-27)Zwischenstand.
Beide Mannschaften wieder einmal auf Augenhöhe mit spannenden Kämpfen und wieder sollte der spannende Schwergewichtskampf die Entscheidung bringen. Wie es endet, wissen wir ja nun. Die Kampfrichter entschieden ein Finale auf eine Art und Weise, wie es unsere Jungs so nicht verdient hatten. Ein "angeblicher" Armhebel, der nie gehebelt hätte, es sei denn man hätte dem Markus Seifert die Schulter ausgekugelt. Man hätte einen solchen Kampf lieber sportlich entschieden gesehen, als ihn durch eine weitere eklatante Fehlentscheidung der Kampfrichter zu beenden. Im nächsten Jahr kann es so etwas zum Glück nicht mehr geben, da ein Hebel nur dann Ippon ist, wenn der Gegner abgeschlagen hat.
Es wäre erneut möglich gewesen, den Favoriten aus Rüsselsheim zu besiegen, die aber ein verdienter Titelträger sind und das gesamte Turnier hindurch eine saubere Leistung abgelegt haben. Glückwunsch nach Rüsselsheim, aber den Titel des Hessenmeisters, kann unseren Jungs dennoch keiner mehr nehmen.
Es war wieder eine starke kämpferische Leistung unserer Jungs, die aber noch stark ausbaufähig ist. Zu viele unnötige Punkte wurden abgegeben und zu viele mögliche Punkte einfach liegen gelassen.
Daran werden wir arbeiten und wir werden den Rüsselsheimern auch in der Zukunft ein ebenwürdiger Gegner sein. Freuen wir uns auf weitere spannende Finalkämpfe mit dem JC-Rüsselsheim.
Schade, dass sich von der HJV-Jugendleitung Niemand für diese Veranstaltung mit der hervorragenden Leistung der hessischen Vereine interessierte hat. Selbst das Startgeld mussten die Vereine selber übernehmen.

Fotogalerie: Südwestdeutsche Mannschaftsmeisterschaften U15

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